Ähnlich wie eine Werbeanzeige genießen auch Mailings meist nur eine sehr kurze Aufmerksamkeit des Empfängers. Denn der Kunde, der deinen Brief, deine Postkarte oder deinen Selfmailer im Briefkasten vorfindet, nimmt sich oft nur wenig Zeit, um alles ganz genau anzuschauen. Eine auffallende und ansprechende Aufmachung kann diese jedoch steigern. Daher hier sechs Tipps zur Gestaltung deiner Mailings mit denen du deine Werbung per Post erfolgreich gestaltest.
1. What’s in it for me?
Beim Lesen deiner Post stellt sich der Empfänger unterbewusst die Frage: „Was ist für mich drin?“ Also muss auf Anhieb ein Nutzen erkennbar sein. Schreib nicht, wie gut du bist. Finden lieber ein gutes Argument für dein Produkt und welchen Nutzen der Kunde davon hat. Mache deiner Zielgruppe die Besonderheit und den Nutzwert deines Angebots klar: „Nur mit unserem Service sparen Sie bares Geld!“ hat mehr Aussagekraft als „Probieren Sie einfach mal unseren Service!“.
2. Dialog anstelle von Monolog
Tritt in einen Dialog, gib Raum zum Nachdenken. Stelle zum Beispiel Fragen, die der Kunde für sich beantworten kann und spreche ihn direkt an. Teile deine Telefonnummer, Emailadresse, Webadresse und Postadresse mit, damit der Kunde mit dir in Kontakt treten kann. So schaffst du Platz für Resonanz und der Betrachter erkennt schnell die Möglichkeiten, auf dein Mailing zu reagieren.
3. Die richtige Sprache
Emotionen führen zu Handlungen, Erklärungen zu Überzeugungen. Betrachte dein Produkt und lege fest, ob eine Kaufentscheidung emotional oder rational getroffen wird. Entsprechend verfasst du deine Ansprache. Rationale Texte beinhalten Argumente und Erklärungen, emotionale Texte vermitteln Träume und Wünsche. Erzähle daher Geschichten und schreibe bildlich. Schreibe immer positiv, negative Beispiele führen zu negativen Gedanken. Vermeide umständliche Floskeln, Verallgemeinerungen, Fachsprache und zweideutige Formulierungen. Schreibe vielmehr in der Sprache deiner Zielgruppe.
Stelle deine Produkte oder Dienstleistungen möglichst attraktiv dar. Gib deinen Kunden ein Versprechen – aber natürlich nur eines, das du auch wirklich halten kannst. Schließlich willst du deine Zielgruppe nicht enttäuschen, sondern sie für sich gewinnen. Gewähre deinem Kunden beispielsweise bei Nichtgefallen eine Geld-Zurück-Garantie oder versprich ein Gratis-Exemplar beim Kauf einer bestimmen Menge. Bietet dein Mitbewerber solche Anreize? Wenn nicht, liegst du hier klar im Vorteil.
4. Grafische Gestaltung
Gesichter haben eine besondere Wirkung in Sachen Aufmerksamkeit und Emotionen. Setze ruhig Menschen als Werbebotschafter in Bildern ein. Um zusätzlich Nähe aufzubauen, gehörst dazu auch du selbst bzw. der entsprechende Ansprechpartner in deinem Unternehmen. Dies schafft Vertrauen.
Dein Logo / deine Marke darf nicht untergehen, sollte aber auch nicht zu übermächtig sein. Im Idealfall erkennt der Betrachter bereits auf den ersten Blick, dass das Mailing von dir stammt. Dazu gehört nicht nur das Logo, sondern auch ein vom Kunden bereits gelerntes Corporate Design, das du generell für deinen Außenauftritt verwendest.
„Bleiwüsten“ nennt der Fachmann Werbung mit schier endlos langen Texten. Reduziere auf das Wesentliche und verwende für eine bessere Übersichtlichkeit Stichwörter und Aufzählungen. Um Wichtiges hervorzuheben, führen Sublines durch eine große Textmenge und lockern diese gleichzeitig auf.
5. Lesbarkeit
Lange und verschachtelte Sätze lassen den Empfänger Ihr Mailing schnell beiseitelegen. Gestaltung und Lesbarkeit gehen hier Hand in Hand. Dazu gehört auch die Auswahl von Schriftart und Schriftgröße. Es hat einen guten Grund, warum Bücher und Tageszeitungen in Serifenschriften (z. B. Times New Roman) gesetzt werden.
Headlines sind am erfolgreichsten, wenn sie den Leser einfangen, indem sie mit möglichst wenigen Worten möglichst viel aussagen. Halte sie daher so kurz wie möglich und so lang wie nötig. Mehr als neun Wörter sollten es nicht sein.
Weiße Schrift auf dunklem Hintergrund ist für unsere Augen nicht besonders angenehm. Auf diese Weise gestaltete lange Texte sind also nicht empfehlenswert. Ebenso wenig wie Bilder am rechten Rand eines Anschreibens. Sie führen den Blick des Lesers weg vom eigentlichen Inhalt und erschweren so die Lesbarkeit.
6. Korrektur lesen (lassen)
Achte darauf, dass dein Mailing gemäß der deutschen Rechtschreibung verfasst ist. Besonders der Name und die Anrede des Empfängers sollten korrekt geschrieben sein. Auch deine Angaben wie Homepage und E-Mail-Adresse müssen stimmen. Ganz wichtig zum Schluss: Vergiss nicht, einen Lektor über deinen Text schauen zu lassen, am besten jemanden außerhalb deines Unternehmens.
Gestalterische Tipps, Adressen sowie gesetzliche und postalische Vorgaben – nun hast du alles beisammen, was du für ein erfolgreiches Mailing brauchst. Damit steht deiner Werbekampagne nichts mehr im Wege – Du musst dich nur noch entscheiden, ob du ein Kuvertiertes Mailing, Selfmailer oder Postkartenmailing wünschst.
Autor: Francisco Knorr, E-Mail: francisco.knorr@dion.de